Leitidee des Berufsorientierungskonzepts an der Oberschule Elstra

Berufsorientierung ist als pädagogische Querschnittsaufgabe über die gesamte Beschulungszeit im Lehrauftrag an sächsischen Oberschulen verankert. Somit ist sie als Prozess zu gestalten, welcher eine systematische Entwicklung eines jeden Schülers möglich macht. Am Ende dieser Entwicklung jeder Schülerin und jedes Schülers zeigt sich die komplexe Fähigkeit der Berufswahlkompetenz. Deren individuelle Ausprägung drückt maßgeblich aus, wie selbstbestimmt und verantwortungsvoll der Übergang von Schule zu Beruf vom Jugendlichen selbst gestaltet werden kann. Somit ergibt sich für die Oberschule Elstra die

Entwicklung der Berufswahlkompetenz des einzelnen Schülers
als Leitidee zur Berufsorientierung.

Berufswahlkompetenz (Berufswahlreife)

Die Berufswahlkompetenz ist ein strukturiertes System aus drei entwicklungsabhängigen Teilkompetenzen, die zur Bewältigung der Berufswahl benötigt werden.

Bei der ersten Teilkompetenz handelt es sich um die berufliche Identität. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich über ihre eigenen Präferenzen (Vorlieben) klar werden, ihre Fähigkeiten und Stärken einschätzen können und berufliche Anforderungen in verschiedenen Ausbildungsgängen ermitteln, bevor sie eine Berufsentscheidung treffen können. Dazu gehört auch, die eigenen Neigungen und Interessen zu entdecken und sie in Bezug zu den arbeitsweltlichen Anforderungen zu setzen. Hierbei spielen die Entscheidungssicherheit, der Realismus, die Eigenaktivität und die Berufsbindung eine wichtige Rolle.

Die zweite Teilkompetenz, Laufbahn-Adaptabilität (Anpassungsfähigkeit/Flexibilität), ist eine wichtige Ressource für eine erfolgreiche Lebensgestaltung. Das Konzept dieser Teilkompetenz umfasste zunächst die Anpassung des klassischen Konzepts der Berufswahlreife an Einstellungen und Kompetenzen für berufsbezogene Entscheidungen im mittleren und hohen Erwachsenenalter, später an technologische und soziale Veränderungen der Berufs- und Arbeitswelt. Mit steigendem Adaptabilitätsgrad sollte sich die Bereitschaft erhöhen, realistische Wahlen zu treffen und das Selbstkonzept erfolgreich in die Berufswelt einzubringen.

Die Resilienz (psychische Widerstandskraft) ist die dritte Teilkompetenz, die zur Bewältigung der Berufswahl benötigt wird. Sie ist allgemein die Fähigkeit, eigene und äußerliche Ressourcen für die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben erfolgreich zu nutzen. Im beruflichen Zusammenhang umfasst sie die Bereitschaft, Widerstände und Barrieren auf dem Weg zur beruflichen Zielerreichung zu Überwindung. Hierbei spielen die Personalkompetenz (z. B. Ausdauer und Zielstrebigkeit), das Selbstwertgefühl der Schülerinnen und Schüler, die berufswahlbezogene Selbstwirksamkeit (z. B. Vertrauen darauf, den für sich passendsten Beruf erkennen zu können) sowie die berufliche Selbstwirksamkeit (z. B. Vertrauen, mit neuen Entwicklungen im späteren Arbeitsbereich gut Schritt halten und berufliche Ziele erreichen zu können) eine entscheidende Rolle.

(Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.): Berufswahlkompetenz und ihre Förderung, Evaluation des Berufsorientierungsprogramms BOP 2018)

Die einzelnen Kompetenzmerkmale sind somit im schulischen Lehrinhalt zu integrieren und werden nach maßgebender Empfehlung des sächsischen Staatsministeriums für Kultus wie folgend gegliedert:

Kernziele der Berufsorientierung in den einzelnen Klassenstufen

(Quelle: Bausteine der beruflichen Orientierung für Oberschulen in Sachsen, Hrsg. SMK Sachsen, März 2018 )